Haarmineralanalysen (HMA)

Die Haarmineralanalyse ist eine sehr aussagefähige Untersuchungsmethode, welche in den USA und teils in Skandinavien breit angewendet wird. Sie hat eine hohe Aussagefähigkeit, sofern man folgende Zusammenhänge beachtet:

Gewisse Mineralstoffe und Spurenelemente werden von den Zellen zum Stoffwechsel gebraucht und in die Zellen eingebaut. Sie wirken als sogenannte “Katalysatoren” und ermöglichen erst chemische Reaktionen und Ferment-Vorgänge. Der Gehalt von Spurenelementen an und in den Zellen ist daher ein wichtiger Hinweis auf die Aktivität zellulärer Vorgänge.

Die Haare sind ein Teil der Haut. Zellen der Haut und Haare werden in deren Keimschicht gebildet, entwickeln sich und werden gegen oben abgestoßen. So können in den Haarsubstanzen Rückschlüsse auf den Mineral- und Spurenelementgehalt der Hautzellen sowie Rückschlüsse auf den Zellstoffwechsel, aber auch auf zelluläre Mangelzustände und Vergiftungen gemacht werden. Es ist dabei aber wichtig, die Befunde in ihrer Ganzheit zu betrachten, also das gesamte Profil zu beurteilen und nicht aufgrund einzelner Mängel oder Überschüsse eine Therapie zu machen. Wir können daher aus dem Profil der Analyse auch ersehen, ob eine Resorptionsstörung im Darmbereich oder eine Vergiftung, z.B. an Schwermetallen vorliegt, oder ob zelluläre Probleme vorliegen, welche dann gezielt behandelt werden können. Gewisse Störungen werden in der HMA ganz besonders gut dargestellt, z.B. zelluläre Störungen des Säure-Base-Haushalts mit Aluminium-Intoxikation, ferner vor allem bei Kindern wichtig – Hinweise auf Mangelzustände im Sinne von Zink-, Mangan- oder Chrommangel, welche neurologisch und hormonell wirken können. So wird es verständlich, dass man die Mängel und Überschüsse nicht einfach durch reinen Ersatz eines oder mehrerer Spurenelemente beheben kann, sondern die Querverbindungen berücksichtigend, immer auch den Darm und den Vitaminhaushalt behandeln muss, da die meisten toxischen Schwermetalle durch Vitamingaben und/oder Enzymtherapien behandelt werden müssen.


Anleitung zur korrekten Haarentnahme

Der erste Schritt jeder Analyse ist immer die Probenentnahme. Eine korrekte Durchführung ist für die Genauigkeit und Aussagekraft des Resultats von entscheidender Bedeutung. Es ist daher wichtig, dass Sie bei der Haarentnahme folgende Punkte beachten:


Kopfhaare

  • Die Haare vom Nacken/Hinterkopf
  • Schneiden Sie die Haare an mehreren Stellen mit einer sauberen Schere ab.
  • Die Haarlänge sollte maximal 5 cm Haar nahe der Kopfhaut wird benötigt. Was länger als 5 cm ist wird abgeschnitten und verworfen.
  • Haarbedarf: mind. 1-2 Esslöffel oder ½ Gramm
  • Die Haare müssen vor der Entnahme nicht extra gewaschen werden.
  • Bei Verdacht auf weiter zurückliegende Belastungen (z.B. Arsen) können ältere Haarabschnitte eingesandt werden, falls die Haare genügend lang sind. Die Wachstumsgeschwindigkeit der Kopfhaare beträgt ca. 1cm/Monat.
  • Die Verwendung von selenhaltigen Medizin-Shampoos führt zu erhöhten Selenwerten im Haar.
  • Bleichen, Färben, Dauerwellenä. können zu Artefakten führen. Einzelne Messwerte wie Zinn, Nickel, Kupfer, Chrom können erhöht sein. Deshalb ist unbehandeltes Haar zu bevorzugen.
  • Falls nur behandelte Haare vorhanden sind: Produktenamen resp. Art der Behandlung angeben.


Schamhaare/Körperhaare

  • Bei behandelten Kopfhaaren können Schamhaare eingesandt werden.
  • Schamhaare werden auch als Kontrolle von Schwermetallbelastungen im Kopfhaar
  • Bei Verwendung von aluminiumhaltigen (Intim)-Deodorants werden bei Achselhaaren markant erhöhte Aluminiumwerte


Fingernägel

  • Sind keine Haare verfügbar (z.B. nach Chemo- oder Strahlentherapie, fehlender Haarwuchs), so können unbehandelte Fingernagelproben eingesandt werden.
  • Nägel vor dem Schneiden mit Wasser und Bürste reinigen
  • Nagelproben von allen 10 Fingernägeln einsenden.
  • Für genügend Material (mind. 100 mg) können die Nägel während ca. 1-2 Monaten gesammelt werden.

Die Zusammensetzung der Haare/Nägel bezüglich des Gehalts an Mineralstoffen und toxischen Spurenelementen ist über längere Zeit stabil. Die Einsendung mit normaler Post (A/B-Post) ist daher ausreichend.