Bereits der bedeutende Arzt HIPPOKRATES (460 – 377 v.Chr.) gibt in seiner “diaita” (Lebensweise) ordnungstherapeutische Hinweise und Empfehlungen. Die Ordnungstherapie stellt die Basis aller anderen naturheilkundlichen Verfahren dar. Der Naturheilkundler und Pfarrer Sebastian Kneipp prägte sinngemäß den Satz:
“Ich konnte den meisten kranken Menschen erst helfen als ich Ordnung in ihre Seelen brachte”.
Das heißt konkret für die Therapie, dass ordnungstherapeutische Maßnahmen immer Priorität haben. So macht es z.B. wenig Sinn Schlafstörungen zu behandeln ohne eine ungünstige Gliederung des Tagesablaufes und psychosoziale Stressoren zu hinterfragen. Es wird also mit dem Patienten ein möglicher Zusammenhang zwischen Lebensstil und Krankheit erörtert.
Die von uns praktizierte Ordnungstherapie moderner Prägung ist folgendermaßen definiert:
“Die moderne Ordnungstherapie ist eine multimodal zusammengesetzte Therapieform aus dem Gesamtkontext der klassischen Naturheilverfahren mit dem Schwerpunkt der Lebensstilveränderung und der dauerhaften Integration gesundheitsfördernder Elemente aus den Bereichen Ernährung, Bewegung, Entspannung und Stressbewältigung in den Alltag des Patienten. Dadurch kommt es zu einer Steigerung der Selbstheilungskräfte des Körpers und zu einer gesteigerten Eigenkompetenz und Eigenaktivität beim Patienten”.
Ziel der Ordnungstherapie ist es, Stressauslöser im eigenen Alltag zu reduzieren und die Stressanfälligkeit an sich zu senken. Dies beinhaltet z.B. die Fähigkeit “nein” zu sagen und zu lernen sich besser “abzugrenzen” oder wie eine Patientin es formulierte:
“Die Ordnungstherapie ist eine Therapie für eine dickere Haut”.
Ordnungstherapeutische Aspekte spielen eine wichtige Rolle im Rahmen des Arzt-Patientengespräches und zur Anwendung kommen erprobte ordnungs-therapeutische Elemente (u.a. Atemtherapie, Qi-Gong, Tai-Chi, Yoga, Entspannungsverfahren, Ernährungsberatung, Lebensführung, etc.).